Hochbeet für tiefenentspannte LFS-Kids

Schüler des WP2-Kurses „Nachhaltigkeit“ lassen die Natur auf dem LFS-Schulgelände Wurzeln schlagen

Der Natur - auf dem Schulgelände der LFS Ratingen - Respekt entgegenbringen, der Schöpfung den nötigen Raum zur Entfaltung bieten - ihrer Schönheit und ihrem Nutzen sichtbaren Ausdruck verleihen. Diese pädagogische Maxime schwebte LFS-Lehrerin Andrea Ehlert vor, als sie Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 zu Beginn des laufenden Schuljahres bat, konkrete Ideen zu entwickeln, um die Natur auf direktem Weg in die Schule zu holen. Spontan hatten die Teilnehmer*innen der Nachhaltigkeits-AG bereits nach der Pflanzung von Beerenobst im letzten Herbst die Idee entwickelt, im Frühling in Eigenregie ein Hochbeet auf dem Schulgelände zu bauen und zu bepflanzen. Ein weiterer passgenauer Puzzlestein im Konzept der naturorientierten Liebfrauenschule mit ihren Waldklassen und der Bienen AG.

 

Praktisch und zielorientiert sollte es beim Bau des Beetes zugehen, aber auch Freude bei der Umsetzung bereiten - ein Hochbeet für tiefenentspannte Schüler*innen mit dem nötigen Biss. Denn die eingesäten Pflanzen sollen nach ihrer Ernte in der hauseigenen Küche der Liebfrauenschule direkt weiterverarbeitet werden. Ein Kreislaufsystem der Nachhaltigkeit - aber nicht gelehrt aus staubtrockenen Schulbüchern, sondern vermittelt durch Anschaulichkeit und Appetit.

 

Aus dem Internet bestellten die hochmotivierten Jugendlichen ein maßgeschneidertes Metallblech, das die LFS-Kids während des Unterrichts unter Anleitung ihrer Lehrerin und mit Hilfe des Hausmeisters zu einer 2,40 Meter breiten Wanne zusammenschraubten, die mittlerweile direkt vor dem Haupteingang der erzbischöflichen Realschule ihren prominenten Platz gefunden hat. Anschließend befüllten die Schüler*innen das Behältnis fachgerecht mit verschiedenen Schichten u.a. aus selbst gesammelten Zweigen, Kompost und Erde, damit einem üppigen Wachstum nichts mehr im Wege steht. Selbst an ein Wühlmausgitter und ein effizientes System für den Schneckenschutz wurde gedacht!

 

Keine Frage: Noch in diesem Sommer werden Radieschen, Pflücksalat und sogar Frühkartoffeln im Hochbeet sprießen - gerade rechtzeitig, damit die Schüler*innen das Ergebnis ihrer Arbeit unmittelbar vor Augen haben. An einer anderen Stelle wurden essbare Blüten gesät, die den Salat krönen werden. Natürlich dürfen die fleißigen Gärtner dann auch mal Gemüse naschen“, schmunzelt Andrea Ehlert sanftmütig. Aber dafür sind eigentlich die süßlichen Zuckerschoten gedacht, die wir heimlich hinter der Turnhalle gesät haben. „Aber nicht verraten - sonst sind die alle weg, bevor wir zugreifen können!“

 

Markus Vorpeil