CO2-Messgeräte schaffen Vertrauen und Verlässlichkeit

 

Zunächst waren sie der spektakuläre Aufreger in den Klassenräumen der Liebfrauenschule Ratingen - schließlich schafften sie Vertrauen und Verlässlichkeit in der turbulenten und von starker Verunsicherung geprägten Corona-Pandemie: Seit Anfang November sind an der LFS Ratingen 15 transportable Messgeräte im Einsatz, die den CO2-Gehalt der Luft in den Klassenräumen der erzbischöflichen Realschule punktgenau anzeigen. Wenn sich die Luftqualität im Klassenzimmer verschlechtert und einen kritischen Grenzwert von 1000 ppm (parts per million) übersteigt, geben die - pro Exemplar rund 100 Euro teuren - HighTech-Geräte ein deutlich vernehmbares Warnsignal ab. Ein unüberhörbarer Weckruf, die Fenster zeitnah zu öffnen und sofort frische Luft in den Klassenraum strömen zu lassen. Wichtig ist, dass das Ertönen des Warnsignals Schüler und Lehrer nicht - wie etwa bei einem Feueralarm - zum unverzüglichen Verlassen des Klassenraums auffordert, sondern nur ein akustisches Signal ist, dass die Zeit für ein regeneratives Refreshment reif ist. Von unverantwortlicher pädagogischer Panikmache kann also keine Rede sein! Denn die Messgeräte zeigen jederzeit den konkreten CO2-Gehalt als konkreten Wert auf das Komma genau an und ermöglichen somit glasklare Transparenz, wie weit der CO2-Wert von der Grenzlinie entfernt liegt. Dem Corona-Gespenst wird also im wahrsten Sinne des Wortes die Luft abgeschnürt.

 

"Wir freuen uns, dass uns das Erzbistum Köln zeitnah mit dieser modernen Technik ausgestattet hat“, betont Schulleiter Christoph Jakubowski die konsequente und unkomplizierte finanzielle Unterstützung des Schulträgers, die bei Schülern, Lehrern und Eltern gleichermaßen gut ankommt. „Allerdings müssen wir in den nächsten Tagen noch weitere konkrete Erfahrungen mit den Messgeräten sammeln und anschließend die richtigen Konsequenzen aus den statistisch ermittelten Daten ziehen“, bilanziert Chemie-Lehrer Ralf Bille, der das Projekt als Sicherheits- und Hygienebeauftragter der Schule fachkundig betreut. Erste Trends deuten - wie erwartet - darauf hin, dass die Luftqualität insbesondere in den kleinen Räumen der Pavillon-Klassen schlechter ist als in den großen Räumen des Hauptgebäudes. Jene Lerngruppen, die in Pavillon-Klassen untergebracht sind, werden ihren individuellen Rhythmus bei der Frischluftzufuhr selbst entwickeln und an kühlen Herbsttagen mit einer dicken Jacke ausgleichen müssen, weshalb die Aktion in Schülerkreisen scherzhaft „Aktion Eskimo“ getauft wurde. So gesehen geht die Frage der Ermittlung einer angemessenen Aerosol-Konzentration im Klassenraum in ein spannendes naturwissenschaftliches Experiment über. Dabei steht den LFS-Kids und ihren Lehrern zwar nicht die allmächtige Internet-Fee „Alexa“ für eine Befragung zur Seite. Doch als aufschlussreiches Diagnoseinstrument haben die Jugendlichen nun die neuen CO2-Messgeräte in den Blick genommen.

(Markus Vorpeil)