"Wenn die Schüler*innen nicht in die Betriebe kommen können, versuchen wir wenigstens, kompetente Experten aus den Betrieben in die Schule zu holen". Getreu dieser Devise machten die Organisatoren des Betriebspraktikums in Klasse 9 aus der Not eine Tugend und schlugen der Corona-Pandemie ein Schnippchen!
Die Überlegung zur alternativen Gestaltung des LFS-Praktikums wurde ausgelöst durch die zahlreichen Absagen, die viele Neuntklässler*innen während des Lockdowns auf der Suche nach einem Praktikumsplatz einstecken mussten. Mit Hilfe unserer Schulpflegschaftsvorsitzenden Frau Hartmann und Frau Czernitzky wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt. So fanden sich schnell zahlreiche engagierte Eltern, Geschwister oder ehemalige LFS-Schüler, die gerne über ihren Arbeitsalltag und ihren beruflichen Werdegang berichten wollten. Pro Tag beschäftigten sich unsere Schüler*innen mit drei unterschiedlichen Berufsbildern. Insgesamt kam so eine beachtliche und vielseitige Palette an verschiedenen Berufsbildern zusammen: Physiotherapeuthin, Groß- und Außenhandelskauffrau, Koch, Chemielaborant, Innenarchitektin, Schornsteinfegerin, Sozialarbeiterin, Maschinenbauer, Krankenschwester, Einzelhandelskauffrau, Chemieingenieur, Bankkaufmann, Landwirt, Tierpflegerin, Erzieherin.
Zunächst recherchierten die Praktikant*innen selber, um sich in die Herausforderungen des jeweiligen Berufes einzuarbeiten. Anschließend wurde ein Experte digital zugeschaltet, der die Recherchen mit Leben füllen und zahlreiche Fragen konkret beantworten konnte. Dieses Konzept erwies sich als Volltreffer, denn ein präsentierter Beruf war sich für die LFS-Kids spannender als der andere. Sicherlich spielte das außergewöhnliche Engagement der zugeschalteten Experten eine große Rolle für das Gelingen des Projektes.
Interessant war es auch zu sehen, welche Umwege mitunter nötig sind, bis die Erfüllung des gewählten Traumberufes tatsächlich erreicht ist. Sicherlich ist es mit einem Realschulabschluss nicht immer möglich, eine finale Entscheidung für den Rest des beruflichen Lebens zu treffen. Aber ohne Zweifel ist es hilfreich herauszufinden, worin man gut ist und welche generelle schulische oder berufliche Richtung man einschlagen kann. Wir wünschen den Schüler*innen, dass sie alle einmal so gerne arbeiten wie unsere engagierten Experten! Ein herzlicher Dank noch einmal an alle Beteiligten des Projektes!
Maria Mund-Marek, Klaus Josten
Schüler-Kommentare zum Betriebspraktikum:
Mir hat das Praktikum richtig gut gefallen! Da ich die Berufe Polizist und Rechtsanwalt auch sehr spannend finde, würde ich mir deshalb wünschen, dass sie beim nächsten Mal mit in das Angebot der präsentierten Berufe eingebracht werden. Für die nächsten Jahrgänge fände ich es gut, wenn jeweils eine Woche in der Schule und eine Woche in einem Betrieb verbracht würde. Dieser Mix wäre eine ideale Kombination aus Theorie und Praxis!
Annkathrin Benninghoven
Die Praktikumswoche in der Schule war super organisiert und hat uns viel Spaß gemacht. Der Austausch mit den Experten über die verschiedenen Berufe war etwas ganz Besonderes für mich! Ich habe Vieles dazugelernt und konnte mich für neue Dinge begeistern. Berufe wie Journalist oder Beamter haben mir im Angebot gefehlt.
Mathia Becker
Ich fand die Praktikumswoche sehr interessant, weil wir intensive Einblicke in mehrere Berufsbilder bekommen haben. Vielleicht haben wir ja sogar mehr gelernt, als diejenigen, die in der Woche "nur" in einem Betrieb waren.
Luana Lamm